Autor Thema: Hitze und Verdunstung  (Gelesen 4223 mal)

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Offline Stefan

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Hitze und Verdunstung
« am: 04. Juli 2008, 20:49:11 »
Jetzt, wo der Sommer endlich da ist und öfter einmal Tagestemperaturen über 30°C bringt, sollen wir ja immer schön viel trinken! Das tue ich auch fleißig, und je wärmer es wird desto mehr Wasser geht die Kehle hinunter. So heißt es im Allgemeinen und man hört das ja auch immer wieder.

Eine Frage, die mich aber in den letzten Tagen beschäftigte ist: Müssen wir, die nicht schwitzen können, überhaupt so viel trinken? Es geht doch keine Flüssigkeit über das vermehrte Transpirieren verloren! Der Verlust an Flüssigkeit über die, ich nenne es mal "Normalverdunstung", der Haut ist doch extrem gering (nach einem Selbstversuch, indem ich einen Arm für eine halbe Stunde in eine Schlauchfolie, luftdicht abgeschlossen, gepackt habe und die Haut sich anschließend nur gering feucht angefühlt hat).

Wenn ich bei Wärme viel trinke (ohne Durstgefühl), muss ich doch nur entsprechend häufig zur Toilette - sehr viel häufiger (3 bis 4 Mal/Stunde). Das kann in verschiedenen Situationen sehr lästig werden. Und eine (Ab-)Kühlung des Körpers kann ich dadurch auch nicht erzielen, sondern nur durch extern erzeugte Kühlung. Also stellt sich die Frage, ob viel Trinken wirklich sinnvoll ist und ob dadurch nicht vielleicht sogar unnötig Salze und Mineralien aus dem Körper gespült werden?

Vermutlich wurde das noch niemals untersucht. Ebenso, ob die Verdunstung über die Atmung bei Ektodermale Dysplasie vielleicht sogar höher ist als normal. Könnte doch sein, dass gerade deswegen unsere Schleimhäute bei Hitze so schnell austrocknen?!

Ich bin gespannt auf Meinungen von Betroffenen und Nicht-Betroffenen.

Viele Grüße
Stefan

Offline Annette H.

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Re: Hitze und Verdunstung
« Antwort #1 am: 04. Juli 2008, 22:30:14 »
Ja, das frage ich mich auch schon seit Jahren! Wenn dazu jemand eine Meinung hat, würde ich die wirklich gern hören.

Und auch, ob die Zusammensetzung des Urins anders ist, weil ja nur auf diesem Weg ausgespült wird. Eigentlich müssten da doch dann Stoffe abtransportiert werden, die sich bei anderen Leuten durch den Schweiß verflüchtigen. Oder reichert sich gar irgendwas im Körper an, weil es überhaupt nicht raus kann? Fragen über Fragen...

Der Selbstversuch ist ein Brüller, aber sehr aufschlussreich! Danke! Sich sowas auszudenken, ist mal ein ganz anderer Ansatz. Da würde ich ja von alleine nie drauf kommen.

Offline Andrea Burk

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Re: Hitze und Verdunstung
« Antwort #2 am: 05. Juli 2008, 17:58:44 »
Müssen die Männer nicht immer mal zum Urologen, der könnte ja mal so einen vergleichenden Test vornehmen.
Und ich müsste doch mal Kontakt aufnehmen zu einem ebensolchen Doc, dessen Sohn ed hat? Vielleicht ist er motiviert...?
Stefan, teste weiter und sprich möglichst viele Männer an- die Tel.nr. etc. gebe ich dir bei Bedarf.
Andrea

Offline stingray

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Re: Hitze und Verdunstung
« Antwort #3 am: 06. Juli 2008, 19:51:58 »
Hallo stefan,

die annahme von dir das das trinken von viel flüssigkeit den köper nicht kühlt ist nicht ganz richtig.
dein köper hat eine temperatur von ca 37°C bei warmen wetter mehr. wenn du jetzt wasser aufnimmst mit einer temperatur von 10°C oder noch weniger hast du eine delta temperatur von 27°C oder noch mehr. der körper erwärmt das wasser, dabei verbraucht er vorhandene wärme. das kühlt dann den köper von innen. ein versorgungs entsorgungs ingeneur, klimatechniker oder ein guter physiker kann dir das besser erklären und berechnen wieviel energie du bei dem trinken von kaltem wasser verbraust, als ich. das ist zwar nicht so viel wie beim kalten duschen aber es ist wärme verlust und das ist das was zählt.

mfg stingray

Offline Stefan

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Re: Hitze und Verdunstung
« Antwort #4 am: 06. Juli 2008, 21:22:43 »
Hallo Elmar,

es stimmt, dass ich mich mit Zufuhr von kalter Flüssigkeit von innen kühlen kann. Bei warmer Witterung steigt meine Körper(kern)temperatur locker auf 39° C, bei zusätzlicher körperlicher Belastung auch darüber. Sicher, es wäre interessant zu erfahren, wieviel 10° C kalte Flüssigkeit ich "nachfüllen" muss, um bei einer Masse von 88 kg (die statistisch aus ca. 60% Wasser besteht) wieder auf eine Wohlfühltemperatur von 37° C zu kommen. Aber ich glaube, dass das Ergebnis eine nicht mehr gesunde Menge an Kaltem ist. Außerdem ist es wissenschaftlich erwiesen, dass bei zuviel Kälte der Körper plötzlich anfängt Wärme zu produzieren. Allerdings würde die Menge zimmertemperiertes (20° - 25° C) Trinkbares noch deutlich höher ausfallen, um den gleichen Effekt zu erzielen; da könnte ich mein Büro ja gleich auf der Keramik einrichten.  :D

Stimmt auch: Duschen bringt die beste Abkühlung. Obwohl es relativ lange braucht, bis die Körperkerntemperatur abgesenkt ist.

Bleiben die Fragen:
- Wie viel "Trinken" ist noch gesund?
- Auch eine sehr interessante Frage, wie ich finde, ist die von Annette über die Zusammensetzung des Urins.
- "Lenkt" der Körper den Schweiß, weil er nicht nach außen kann, in die Blase um?
- Können wir genauso schnell in die gefährliche Dehydration gelangen wie "Gesunde", wenn wir weniger trinken?

Stefan

Offline stingray

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Re: Hitze und Verdunstung
« Antwort #5 am: 08. Juli 2008, 08:36:00 »
Hallo Stefan,

ich weiss das zuviel trinken in zu kurzer zeit auch schädlich ist, damit istb eine menge oberhalb der 3 L pro tag gemeint.

zu den fragen würde ich mal sagen das hier der medizinische beirat gefragt ist. zu anettes frage gibt es wohl nur eine lösung, bei warmen wetter, von jedem urin abfluss eien probe aufheben über einen tag hinweg und dann zum doc damit und in alle einzelteilen untersuchen lassen, und das gamze von mehren personen unterschielichenalters mit trink protokoll.

vielspass dabei wer meldet sich freiwillig? ich scheide da schonmal aus um das vorweg zu schicken. :-)

mfg stingray

ps.: das sommerloch ist überwunden oder?

Offline stingray

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Re: Hitze und Verdunstung
« Antwort #6 am: 08. Juli 2008, 14:03:48 »
ICh habe da im internet (wo auch sonst) ein rechenbeispiel bekommen wieviel energie aufgewendet wird um wasser zu erwärmen.

da stehet:

1m³ wasser um 1°C zu erwärmen werden 1,2kW/H Strom benötigt
umgerechte sind das dann
1000l wasser um 1 °C zu erwärmen werden 1200W/h benötigt
dann mal kurz den dreisatz angewand
1l wasser um 27°C zu erwärmen werden dann 32,4 W/h benötigt da aber der liter wasser nie eine ganze stunde im körper bleibt ist der wert 32,4W/H um den faktor der zeit die das wasser im körper bleibtbezogen auf ein stunde zu erhöhen, d.h. bei einer vierteil stunde mal 4 dann kommt erhält man 129,6 w/h verlustleistung. jetzt ist wiederum interessant das die 129,6 W/h ja schon in wärme vorhanden ist wie sich dann diese rechnung verhält.

Mfg Stingray

ps.: es kann auch noch ein denkfehler in meiner rechnung sein, dann bitte koregieren. Wenn der wert stimmt ist das schon erstaunlich.

Offline Annette H.

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Re: Hitze und Verdunstung
« Antwort #7 am: 18. März 2009, 13:40:23 »
[size=14]Auszug aus unserem alten Forum[/size][/b]

Zitat
Ann Nic am 12 September, 2004 um 21:00:49:
[size=12]ED - Nierenprobleme?[/size]
Hi,
diese Frage wurde mir neulich gestellt ...
Ob ED'ler verstärkt Probleme mit den Nieren haben, da die Haut ja als "Hauptausscheidungsorgan" ausscheidet!?
Ich wußt darauf keine Antwort ...
LG
Ann & Nici

(blieb damals ohne Antworten)

Ich fand, das passte ganz gut in den Zusammenhang dieser Diskussion.

 

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