Korrupt oder korrekt. Wie bleibt die Selbsthilfe unabhängig?
Dokumentation einer Fachtagung am 27. April 2007
im Rathaus Schöneberg von Berlin
Schriftenreihe der TSS-Informationsstelle Heft 3
DinA 4 Format, 95 Seiten, broschiert, Kostenbeitrag incl. Versandkosten
8,50 [ch128]
ISBN 978-3-00-023318-0
Bezug: Theodor Springmann Stiftung (030) 44024079
http://www.patiententelefon.de/stiftung/ft_07/tagungsband.htmlInternationale Verbraucherorganisationen kritisieren das skrupellose
Marketing der Pharmaunternehmen. Die 20 größten Unternehmen haben 2005
allein 60 Mrd. U$ für die Vermarktung ihrer Produkte ausgegeben.
Wieviel davon in die Beeinflussung von Ärzten und zunehmend auch von
Patientenorganisationen fließt, ist intransparent. Patientenvertreter
und Selbsthilfe sollen zukünftig an der Gestaltung unseres
Gesundheitswesens beteiligt werden. Damit werden sie auch Zielgruppe der
Einflussnahme von Gesundheitsunternehmen und anderen politischen Kräften.
Der schlagzeilenträchtige Vorwurf, die Selbsthilfe sei pharmagesteuert,
läßt sich hingegen nicht belegen. Um unabhängige Patienteninitiative zu
sichern, braucht es gesellschaftlich anerkannte Vereinbarungen zu ihrer
Finanzierung und Förderung. Die sind für Ärzte und Wissenschaft längst
etabliert. Der Selbsthilfe sollten sie nicht verwehrt bleiben.
Vorwort
Evelyne Hohmann, Theodor Springmann Stiftung
Beiträge von
Ursula Helms, Geschäftsführerin der NAKOS: Chancen und Risiken von
Sponsoringverträgen in der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe
Prof. Dr. med. Judith Haas, Chefärztin am Jüdischen Krankenhaus Berlin,
Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie am Beispiel der
Anwendungsbeobachtung
Christoph Kranich, Leiter der Fachabteilung Gesundheitsdienstleistungen
Verbraucherzentrale Hamburg: Vom Dilemma der Abhängigkeiten. Geldquellen
für Selbsthilfe und Patientenunterstützung
Prof. Dr. med. Bruno Müller-Oerlinghausen, AkdÄ: Wie wird unabhängige
Arzneimittelinformation für Bürger und Bürgerinnen in Deutschland möglich?
Helmut Schröder, Forschungsbereichsleiter Arzneimittel
Wissenschaftliches Institut der AOK: Pharmapolitik der GKV. "Standort D"
und seine Interessengruppen
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Joachim Kugler, Universität Dresden -
Gesundheitswissenschaften: Lebensqualität und Gesundheitsökonomie:
Megatrends im Gesundheitssystem
Dr. med. Kirsten Schubert, Universität Bremen - Zentrum für
Sozialpolitik: Einfluss des pharmazeutisch-industriellen Komplexes auf
die Selbsthilfe
Gudrun Kemper, Breast Cancer Action Germany: Ein anderes Rezept.
Fundraising und Ethik in Frauengesundheitsorganisationen.